Dass am 1. Mai alle Geschäfte geschlossen haben, ist ja normal. Dass die Einkaufsquelle am Markt, der ehemalige "flugs", nicht mehr öffnet, ist allerdings ein echter Verlust für die Kernstadt. Der Name "flugs" wurde übrigens in den 70ern aus vielen Vorschlägen für den zweiten Wilsdruffer Selbstbedienungsladen ausgesucht und setzte sich schnell durch. Was damals "die große HO" (Handelsorganisation) war, galt schon in den Nachwendezeiten als nicht machbar - alle Interessenten lehnten wegen zu wenig Verkaufs- und Lagerfläche ab.
Prüfungen haben ja viel mit Psychologie zu tun. Deshalb unterstützten die Eltern der 10. Klassen der Mittelschule ihre Kinder mit großen Leinwänden und motivierenden Sprüchen und Bildern, die vor der Schule im Wind flattern.
Eine schöne Aktion, bei der sich die Schüler auch der gedanklichen Unterstützung der Vorbeikommenden sicher sein können.
In den 50er Jahren wurde die überregional wichtige und vorbildliche WIlsdruffer Musikschule durch die in der DDR herrschende Partei gschlossen. WIlsdruff blieb eine Außenstelle der Musikschule Freital.
Jetzt wiederholt sich Geschichte. Um die mit ca. 1,5 Mio. € verschuldete Musikschule Sächsische Schweiz zu retten, sollen alle Musikschulen im Kreis zusammengelegt werden. Die "Rettung" wird dann durch erhöhte Elternbeiträge im ganzen Kreisgebiet finanziert. Die Mitgliederversammlung der Wilsdruffer Musikschule stimmte freiwillig und mehrheitlich dieser Absichtserklärung zu und versucht nun in Verhandlungen, in der Dachmusikschule Sächsische Schweiz eine Außenstelle Wilsdruff durchzusetzen.
Dass dieser Vorgang wie vor 60 Jahren etwas mit Parteidisziplin zu tun hat, ist nur ein unbestätigtes Gerücht...
