2017 wird festgestellt, dass auch die dritte Klage des Landkreises Meißen keine Einfluss auf die Fördermittelvergabe zum Gymnasiumsneubau haben kann. Die Europaweiten Ausschreibungen beginnen, ein Baustart ist für den Herbst geplant. Dem Landkreis Meißen werden nach zwei verlorenen Klagen kaum Chancen eingeräumt. Der Klage-Gegenstand (es gäbe zu wenig Kinder) wird von Meißen selbst konterkarikiert - in Ullendorf wird eine neue Schule gebaut.


2013/2014 bekommt der Begriff Meißen eine neue - negative - Dimension: Ausgerechnet der ehemalige Bürgermeister Steinbach agiert als Meißner Landrat gegen das geplante WIlsdruffer Gymnasium. Und nicht nur vorsorglich in seiner Eigenschaft als Schulträger des Nossner Gymnasiums, sondern tatsächlich verhindernd ! Und ganz nebenbei plant die Nachbarkommune Klipphausen eine Oberschule.

Damit wird aber auch das einzige dürftige Argument gegen das Wilsdruffer Gymnasium entkräftet - durch die mögliche Umorientierung aufgrund viel zu weiter Fahrtwege und -zeiten in übervollen Bussen könnten ja Klipphäuser Kinder auch den Gymnasiumsbesuch in Wilsdruff in Erwägung ziehen.

Noch ist nichts entschieden, da verlautet schon eine mögliche Klage vor Gericht gegen unser Gymnasium. Schwierig.


2011 war für Wilsdruff ein Jahr der entscheidenden Weichenstellungen. Zuerst scheiterte der Versuch, mit einer Fusion mit der Gemeinde Triebischtal in den Kreis Meißen zu wechseln. Dann entschied sich die Stadtratmehrheit gegen weitere Verhandlungen mit der Nachbarkommune Tharandt. Damit bleibt Wilsdruff klein und fein. Ob das für die Zukunft reicht, bleibt abzuwarten.

Dabei sah es noch im Sommer gut aus. Die Gespräche mit den Vertretern aus Triebischtal waren erfolgreich abgeschlossen, ein Zusammengehen faktisch schon klar. Nun sollten mit einem externen Gutachten dem Innenministerium die Vorteile dargestellt werden. Leider lautete die Antwort von dort abschlägig, ohne auf die Wilsdruffer Argumente einzugehen. Sehr zufrieden war damit die Gemeinde Klipphausen, die trotz erheblicher Differenzen beispielsweise um die Schule in Taubenheim nun Triebischtal bedingungslos geschenkt bekam. Ebenfalls zufrieden war die Ortsgruppe Wilsdruff-Tharandt der SPD. Diese sicherte weiterhin die Wahlkreiszuordnung für ihre erfolglose Landtagskandidatin und verstieg sich gar zu der Behauptung, keine Vorteile in der Fusion erkennen zu können - eine Viertel Million Euro JÄHRLICH (!) weniger Kreisumlage interessiert die Genossen nicht.

Die folgenden Verhandlungen mit Tharandt gerieten wohl etwas zäh. In Tharandt gab/gibt es drei Richtungen: nach Wilsdruff, nach Freital und ein weiterhin selbstständiges Tharandt. Das Hauptargument gegen einen Zusammenschluss mit Tharandt war letztendlich die bestehende Verwalltungsgemeinschaft mit der Pleitekommune Dorfhain. Eventuell nicht unwichtig für den Bürgermeister und die Wilsdruffer CDU war die Kräfteverteilung im Tharandter Stadtrat - dort regieren nämlich die Freien Wähler.

Kurzfristig sicher richtig, ist es aber offen, ob die Entscheidung mittel- und langfristig richtig war.


Nun ist das Bürgerbegehren und der Bürgerentscheid durch Stadtratsbeschluss rechtskräftig geworden:

17 Stadträte stimmten dafür, 1 enthielt sich und 3 stimmten dagegen.

Vorausgegangen war noch einmal eine Disskussionsrunde, in der die Befürworter des Wechsels nach Pirna ihre Position erklärten. Gegenstimmen gab es, weil man sich nicht mit der Kreisreform einverstanden erklärte und deshalb nach Pirna gehen möchte, weil man im Weißeritzkreis so ausgezeichnete Erfahrungen gemacht habe (?) und weil man nicht für den Vorteil der Stadt Wilsdruff entscheiden sollte !

Vor allem die letzte Aussage kann nur mit Kopfschütteln bewertet werden. Sie stammt allerdings von der Vertreterin der Partei, die gegen 18 % Mehrwertsteuer in den Wahlkampf zog und jetzt in der Regierung für 19 % stimmte. Die auch gegen Schulschließungen im Land Sachsen Wahlkampf machte - und jetzt ebenfalls in der Koalition kräftig mit schließt. Nun wird also auch auf kommunaler Ebene öffentlich das Landesinteresse über das Stadtinteresse gestellt, obwohl das Engagement einer Stadträtin nach der feierlichen amtlichen Einführung eigentlich eben für unsere Stadt eingesetzt werden sollte.

Darüber werden die Wähler später entscheiden - jetzt ist die Zeit gekommen, im Innenministerium den Wilsdruffer Wunsch durchzusetzen. Hoffentlich können wir auf dieser Seite von positiven Signalen sprechen !

 

 
 

56 % dafür - mit diesem Ergebnis ist die Stadt Wilsdruff 1998 in den Weißeritzkreis gewechselt. Diesmal langt's nicht - da 449 Stimmen an 25 % der Gesamtwählerzahl fehlen. Das bedeutet zwar keinen gescheiterten Bürgerentscheid, aber das erhoffte eindeutige Signal kann so nicht gegeben werden. Auch wenn der Wille zur Zukunft in der Stadt Wilsdruff und den Ortsteilen Limbach/Birkenhain, Helbigsdorf und Blankenstein starke Mehrheiten gefunden hatte.

Fragen, warum die Einwohner in Braunsdorf, Kleinopitz und Oberhermsdorf sich gegen Meißen (und damit für Pirna) entschieden haben, müssen zur Zeit unbeantwortet bleiben. Die Aussage eines Kleinopitzers, seiner Meinung nach könnte alles in Freital (!) bleiben, kann ja nicht das tatsächliche Argument gewesen sein. Von anderen kam der Vorwurf, es gäbe zu gute Kontakte ins Landratsamt Meißen (!). Bei solchen "Argumenten" sind die Initiatoren sprachlos.
Vielleicht klärt hier die Zeit noch mehr über weitere Beweggründe auf.

Da sich die Organisatoren im Vorfeld mit starken Argumenten für einen Kreiswechsel nach Meißen einsetzten, muss man gespannt abwarten, welche ausgezeichneten Kontakte nach Pirna oder finanziellen Vorteile eben dort die Gegner der Zukunftsentscheidung nun für die gesamte Stadt einbringen können. Die räumliche Nähe zu Meißen kann leider auch nicht durch eine Autobahnabfahrt Pirna egalisiert werden. Vielleicht kennen die Nein-Sager ja Aussagen, wie der bekanntermaßen stark auf die Sächsische Schweiz orientierte Landkreis Perspektiven für unsere Stadt entwickeln wird ?

Im nächsten Jahr wird das Innenministerium zum Stand der Kreisreform Stellung nehmen. Dann könnte der Stadtrat das ihm nach Kommunalverfassung zustehende Recht in Anspruch nehmen, das Ergebnis des Entscheides zu übernehmen. Dabei gilt es allerdings, weitere Entwicklungen (und vor allem die Beschlussvorlage der Expertenkommission zur Kreisreform) abzuwarten.

 

Die Ergebnisse des Entscheides finden Sie hier.


 

Wilsdruff nach Meißen !

Was ?

Die Freistaatsregierung hat ein Modell zur Neugliederung der sächsischen Landkreise vorgeschlagen. Nach dieser Vorlage soll die Stadt Wilsdruff mit dem Weißeritzkreis dem Landkreis Sächsische Schweiz mit der Kreisstadt Pirna zugeschlagen werden. Diese Veränderung nehmen wir Bürger zum Anlass, ein Bürgerbegehren anzustrengen. Dieses Bürgerbegehren hat einen Bürgerentscheid zum Ziel, bei dem wir Einwohner über die Zukunft unserer Stadt selbst entscheiden !

Dabei favorisieren wir den Wechsel zum Landkreis Meißen.

Warum ?

Mit dem Kreis Meißen verbinden uns eine lange Reihe von historischen und aktuellen Verknüpfungen. Das wirtschaftliche Potenzial und die moderne Ausrichtung der Kreisverwaltung lassen die Orientierung nach Meißen geboten erscheinen. Dazu kommt die geringe räumliche Distanz zur Kreisstadt Meißen, die bereits gegebene direkte Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, den Schulbesuch der Jugendlichen im Franziskaneum, die geografische Orientierung als Beginn der Linkselbischen Täler usw. Nicht zu vergessen sei die Verwaltungsstruktur der beiden Kirchen, die seit Jahrhunderten von Meißen aus in Richtung Wilsdruff wirkt.

Umgekehrt bildet unsere Stadt als Zentrum des Wilsdruffer Landes auch für die Bürger der Großgemeinden Klipphausen und Triebischtal den wichtigsten infrastrukturellen Bezugspunkt. bei Handel und Gewerbe, aber auch bei Dienstleistern und Bereichen wie beispielsweise der medizinischen Versorgung erstreckt sich der Bereich über das gesamte "Wilsdruffer Land".

Außerdem fordert der Weißeritzkreis eine deutlich höhere Kreisumlage. Für Wilsdruff bedeutet das ca. 250.000 € in jedem Jahr ! Gar nicht davon geredet, dass die Stadt den Betrag als Eigenanteil für Fördermittel mindestens verdoppeln könnte !

Wie ?

Vom Start der Unterschriftensammlung an begegnen wir starker Resonanz bei den Bürgern mit unserem Aufruf. Innerhalb weniger Tage wurden bereits über. 300 Unterschriften gesammelt. Viele Wilsdruffer Geschäfte hatten die Unterschriftenlisten ausgelegt. Der Stadtrat wurde aufgefordert, das Bürgerbegehren zum Bürgerentscheid zu unterstützen. In der Oktobersitzung wurde einstimmig die Durchführung beschlossen.

Wann ?

So wird als Termin der 27. November festgelegt. Da die Freistaatsregierung nur ein knappes Zeitfenster zur Durchführung solcher Aktionen offen gelassen hat, wird der Bürgerentscheid zum Lichterfest durchgeführt. Alle Wilsdruffer Bürgerinnen und Bürger werden hiermit aufgerufen, über die Zukunft unserer Stadt selbst zu bestimmen und am Bürgerentscheid teilzunehmen. Dabei ist auch eine Briefwahl möglich.